IX 2005 Pedreguer International Orgelfestival
ORGEL
Technische Daten der ORGEL IN DER KIRCHE SANTA CRUZ Cúpula de l'esglèsia Foto: Serafín Sivera Meisterorgelbauer: Gerhard Grenzing Für den Entwurf der Orgelfassade verantwortlicher Architekt: Simon Platt Datum der Einweihung: 15.7.1997 2 Klaviaturen mit 56 Noten von C bis g''' 1 Fußklaviatur mit 30 Noten von C bis f Hängende mechanische Übersetzung für den Toneinsatz der Noten Mechanische Übersetzung für den Registereinsatz Tonreinheit: 442 Hz bei 21° Celsius - modifizierte Bach/Kellner Temperierung Die Orgel ist eine Schenkung der Stiftung Server i Pérez an die Gemeinde Pedreguer. Disposición de los registros % Cónico Madera Fachada Canales Leng. Primer Teclado 1 Bordón Mayor 16' 40 C1-h2 2 Flautado 8' 75 x 3 Flauta Chimenea 8' 40 C1-H1 4 Octava 4' 75 5 Flauta Dulce 4' 40 C1-g5 7 Docena 2 2/3' 40 6 Flabiol 2' 40 C1-g5 8 Lleno IV-V 75 9 Trompeta Real 8' 40 cilíndricos Segundo Teclado 15 Viola de Gamba 8' 40 C1-H1 común con bordón 16 Bordón 8' 40 C1-H1 17 Octava 4' 75 x 18 Tapadillo 4' 40 gx4-g5 19 Quincena 2' 40 c3-g5 20 Nazardo 12ª 2 2/3' 40 21 Zimbala III 75 22 Nazardo 17ª 1 3/5' 40 23 Regalias 8' 40 cilíndrics 24 Bajones-Clarines 4'-8' 75 x cilíndrics 25 Trémolo Pedal 10 Contras 16' 75 C1-Dx1 x 11 Flautado 8' 40 12 Octava 4' 40 13 Bombarda 16' 40 C1-H1 cònic 14 Trompeta 8' 40 cònic Acoplamientos II-I Tiples* II-I Bajos* II-P I-P Total Tubos sonoros 1500. *Partición de los acomplamientos entre c’ – cs’ Die Orgel der Kirche von Pedreguer Die neue Orgel wurde von Anfang an mit dem Ziel entworfen, durch ihre äußere Anordnung als Altaraufsatz und gleichzeitig als Kircheninstrument zu dienen. Zunächst wurde ihre Aufstellung hinter dem Hochaltar bevorzugt, aber im Verlauf der Projektentwicklung wurden die Vorteile, die der gegenwärtige Standort mit sich bringt, immer offensichtlicher. In ihrer endgültigen Form nimmt die Orgel den im Land Valencia traditionellen seitlichen Platz ein, wobei die geringe Tiefe des nördlichen Kreuzschiffes ausgenutzt wurde, so daß der Klang sich direkt nach den beiden Zweigen der Kirche hin ausbreitet, dem Hauptschiff und der schönen Kapelle des Allerheiligsten. Tubos del órgano mayor Foto: Serafín Sivera Die große Höhe der Orgel ergibt sich aus den 16 Fuß (mehr als 5 Meter) langen Pfeifen des Flötenregisters entlang der Fassade und aus der Anordnung des Oberbauabschnitts auf dem Positiv oder Unterbau, wodurch ein Aufbau in drei vertikale Stufen erreicht wird, der Sockel und die Konsole mitgerechnet. Da sie auf der gleichen Ebene wie der Hochaltar steht, erreicht sie fast die Höhe der Kirchengewölbe. Zur Untergliederung dieses großen Volumens und um einen Maßstab für ihre räumliche Ausdehnung zu setzen, ist der obere Teil der Fassade, der zum Oberbau gehört, wie eine Orgel gestaltet worden, die sich innerhalb und oberhalb der restlichen Ausdehnung des Instruments befindet, mit Türmchen, die in der Draufsicht spitz erscheinen und die sich von der flachen unteren Ebene abheben. Perspectiva del órgano Foto: Serafín Sivera Die architektonischen und dekorativen Stilelemente, die beim Entwurf dieses Kunstwerks angewandt wurden, kann man als klassisch-modern bezeichnen. Form und Aufbau wurden direkt von der Gotik, der Renaissance und dem Barock beeinflusst und spiegeln die inneren Unterteilungen der Orgel durch die räumliche Aufteilung und ebenso durch die an der Fassade angebrachten Orgelpfeifen wider. Die Höhe und Breite der Orgelfassade ermöglichen es, daß das Instrument nur eine geringe Tiefe aufweist, wodurch ein optimaler klanglicher und optischer Effekt erreicht wird. Anstatt der traditionellen Abschlüsse wurden Holzflügel verwendet, die jedoch die üblichen räumlichen Unterteilungen bilden. Ebenso verdecken Gitter aus dünnen, vergoldeten Leisten die Mulden im Mauerwerk, die sich über den Pfeifen befinden, während früher bildhauerische Abschlüsse üblich waren. Dünne goldene Linien oder Linien mit grünen Schattierungen dienen dazu, die Flügel und die Unterteilungen zwischen den Instrumentenpfeilern zu betonen. Torres de pedales en xamfrà Foto: Serafín Sivera Um die Iberische Herkunft dieses Instruments zu unterstreichen, wurde das Trompetenregister über der Sitzposition des Organisten angebracht, aber darüber hinaus wollten wir die valenzianische Tradition hervorheben, die der des berühmten Organisten aus dem 18. Jahrhundert, Joan Baptista Cabanilles, sehr nahe steht. Aus diesem Grund haben wir die großen seitlichen Türme der Pedalklaviatur mit dem Flötenregister von einer Höhe von 16 Fuß (früher 26 Handbreit) schräg zulaufen lassen. Mit diesem Kunstgriff ist es gelungen, die schlanke Eleganz der Orgel noch zu betonen, wobei diese Elemente auch ihren klassischen Ursprung hervorheben. Sol y luna Foto: Serafín Sivera Als letzte Details steuern die Sonne und der Mond symbolische und dekorative Elemente bei und versinnbildlichen den Glanz einer zyklischen Wiederauferstehung und die Existenz von Energie und Wind. Der weiter unten angeordnete Mond symbolisiert die Nacht, die durch das Licht der Sonne, die einen höheren Platz einnimmt, besiegt wird. Simon Platt Orgelarchitekt Die Orgel: Technik und Philosophie Die Orgel der Kirche Santa Cruz de Pedreguer besteht in groben Zügen beschrieben aus den folgenden Teilen: Teclados Foto: Serafín Sivera 24 Register, unterteilt in zwei Handklaviaturen und eine Pedalklaviatur. Die Übertragung der zu spielenden Noten erfolgt über eine hängende Mechanik, bei der die Tasten direkt mit den Klappen verbunden sind. Diese Technik war bei historischen Orgeln weit verbreitet, weil sie einen gefühlvollen und sicheren Anschlag ermöglicht. Die Betätigung der Register, d.h. der verschiedenen Tonfarben, erfolgt ebenfalls auf mechanische Weise. Tracción mecánica del órgano Foto: Serafín Sivera Die Orgel ist ein Instrument, das mit einer Luftströmung arbeitet, und daher verfügt sie über ein motorgetriebenes Gebläse, das diese Luftströmung erzeugt. Dazu kommen zwei Blasebälge aus Leder, die die Luftströmung regulieren und wie eine Lunge funktionieren. Insgesamt hat die Orgel 1500 Pfeifen aus Holz und Zinn. Die Form und Abmessungen jeder einzelnen Pfeife wurden vor der Herstellung für die Akustik der Kirche von Pedreguer speziell berechnet, und zum Schluß wurde jede Pfeife sehr sorgfältig auf die Kirchenakustik abgestimmt. Das Gesamtgewicht des Instruments beträgt 9 Tonnen. Für seine Herstellung waren ungefähr 6.000 Stunden erforderlich. Hinter all diesen technischen Daten steht der Wunsch eines ganzen Teams, Schönheit und Harmonie mit einem Kunstwerk zu erschaffen, dem als solches notwendigerweise seine eigene Philosophie innewohnt. Perspectiva del órgano Foto: Serafín Sivera Der Bau einer Orgel ist etwas einzigartiges und etwas nicht wiederholbares, und da das Instrument Jahrhunderte überdauern soll, haben wir eine weitere Verantwortung übernommen, die noch aufgrund der Tatsache erhöht wird, daß es sich hier um eine direkte Schenkung der Stiftung Server y Pérez handelt, einer Körperschaft, die das Instrument kaufte und es der Gemeinde Pedreguer schenkte. Ein Kunstwerk hat immer Vollständigkeit und Ausgeglichenheit zu verkörpern. Eine Orgel setzt sich aus vielen Einzelelementen zusammen, die sehr sorgfältig hergestellt und aufeinander abgestimmt werden müssen, damit ein Ganzes entsteht, das in jeder Hinsicht harmoniert, angefangen bei der Gestaltung der Fassade über einen subtilen und sicheren Bewegungsablauf eines jeden Bauteils unter Berücksichtigung der Luftströmungen bis hin zur Klangfarbe einer jeden Pfeife. Perspectiva de los teclados Foto: Serafín Sivera Stilistisch gesehen vereinigt die Orgel der Kirche von Pedreguer sowohl mitteleuropäische als auch iberische oder spanische Techniken. Musikalisch kommt diese Symbiose darin zum Ausdruck, daß man ein breites Spektrum an Kompositionen auf dieser Orgel spielen kann, aber unser Instrument möchte vor allem ein zeitgenössischer Ausdruck sein, der im Einklang steht mit der Sensibilität der Bewohner dieser lichtdurchfluteten Mittelmeerküste. Jahrhunderte lang waren Orgeln ein Ausdruck von Kultur und Prestige. Mit diesem Instrument, seiner Energie und seiner Stimmgewalt möchten wir die Absicht eines großen Personenkreises bekunden, diese Kultur und dieses Prestige wiederzuerlangen. Gerhard Grenzing Meisterorgelbauer
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